Diese Vorlesung zeichnet eine philosophische und psychologische Reise durch die Architektur nach – von der kindlichen Entfremdung bis zur Subversion dominanter Erzählungen. Unter Bezugnahme auf Platons eidos, Jungs analytische Psychologie und Palladios literarisches Erbe untersucht der Vortrag die Architektur als Ausdruck von Imagination, Erinnerung und Sein. Die Themen Stil, Form, Proportion und Position entfalten sich als Schwellen zu tieferen Dimensionen, in denen Architektur zum Gefäß für ancestrales Wissen, psychische Resonanz und historische Kontinuität wird. Sizilien erscheint dabei sowohl als Ursprung wie auch als Metapher – ein Ort der Schatten, Schwellen und Verwandlung.
In diesem Fernsehinterview wird die Simulation als Werkzeug zur Interpretation der Realität und zur Infragestellung architektonischer Konventionen untersucht. Das Gespräch zeichnet eine Entwicklung von Videospielen bis zu den Seven Houses for No One nach und offenbart eine Strategie der Subversion durch imaginierte Architektur. Das Simulieren wird zu einem kulturellen und philosophischen Akt, der wirtschaftliche Strukturen umgeht und eine humanistische Alternative vorschlägt. Architektur wird neu gedacht als kritische, vormoderne Disziplin – in der die Vorstellungskraft der Konstruktion vorausgeht und Bedeutung die Materialität übersteigt.
History/Theory Workshop, California Polytechnic State University
Diese Vorlesung untersucht Architektur als ein wahrnehmungsbezogenes und historiografisches Phänomen, bei dem Bauwerke durch kollektive Imagination und Interpretation Bedeutung erlangen. Die Website wird zu einem reflektierenden Körper, einer Stratigraphie fremder Lesarten – kritisch, poetisch, widersprüchlich – und bildet ein Spiegelbild des Werks selbst. Architektur wird nicht als abgeschlossenes Objekt verstanden, sondern als zeitbasierte Schnittstelle, als Medium für Erinnerung und psychische Resonanz. Durch Selbstanalyse und Dokumentation wird das Projekt zu einem Gefäß für Botschaften an die Seele, das sich der Arroganz der Gegenwart widersetzt und Kontinuität über Generationen hinweg bewahrt.
In diesem letzten Gespräch, das wenige Tage vor seinem Tod stattfand, reflektiert Paolo Portoghesi über Architektur als poetischen und psychologischen Akt. Das Gespräch berührt jungianische Archetypen, filmische Erinnerung und die Möglichkeit, Casa Papanice als Hausmuseum wiederherzustellen. Themen wie Wahrnehmung, Teilhabe und Widerstand gegen reduktiven Modernismus treten hervor, während Portoghesi und Cardillo über Gärten, Farben und die Seele des Raums sprechen. Ein seltener Moment gegenseitiger Anerkennung, in dem Architektur zum Gefäß für Philosophie, Zuneigung und Kontinuität wird.
Dessauer Gespräche, Dessau Institute of Architecture, Bauhaus Campus
Diese Vorlesung untersucht Architektur als symbolischen und psychologischen Akt, bei dem alte Archetypen und kulturelle Gegensätze in räumlicher Form zusammenlaufen. Durch sieben Interpretationen seiner eigenen Werke reflektiert der Vortragende über Platons Höhle, Wagners Mythologie, Jungs analytische Psychologie und den sakralen Erotismus architektonischer Zeichen. Der Vortrag gipfelt in einer Meditation über die Spannung zwischen Kultur und Zivilisation und schlägt Architektur als Gefäß für die intuitive Funktion vor – als Spiegel des unbekannten Hintergrunds der Seele und als Widerstand gegen den Utilitarismus der Moderne.
Diese Vorlesung zieht eine Parallele zwischen dem Videospiel von 1988 Zak McKracken and the Alien Mindbenders und dem architektonischen Werk House of Dust. Durch eine Reflexion über Pixelabstraktion, symbolische Erzählung und vereinfachte Darstellung untersucht der Vortrag, wie frühe digitale Ästhetiken einen kritischen Zugang zu Raum und Wahrnehmung geprägt haben. Themen wie Simulation, Erinnerung und psychologische Umkehr treten hervor, während der Vortragende eine persönliche Reise von virtuellen Häusern zur gebauten Form schildert und Architektur als Medium für Erzählung und innere Transformation vorschlägt.
Diese Vorlesung untersucht die Entstehung des Off Clubs in Rom als psychologischen und symbolischen Raum. Auf der Grundlage der jungianischen Theorie verfolgt der Vortrag die intuitive Funktion von der inneren Vision zur gebauten Form und zeigt, wie sakrale und erotische Archetypen die architektonische Sprache prägen. Thematisiert werden die Etymologie architektonischer Begriffe, die Phänomenologie von Farbe und Licht sowie die Rolle der Darstellung bei der Sinnstiftung. Das Projekt wird als Mandala-Tempel konzipiert, verhüllt durch einen Schleier, in dem Wahrnehmungsambiguität und symbolische Resonanz zu einer tieferen Reflexion über die Seele des Raums einladen.
Diese Vorlesung untersucht die symbolische und psychologische Resonanz von Gewölben, Grotten und Bögen, verfolgt ihren Niedergang in der modernen Architektur und ihre bleibende Präsenz im kollektiven Vorstellungsvermögen. Unter Bezugnahme auf Heidegger und Jung kritisiert der Vortrag die Dominanz des rationalen Denkens und die Fetischisierung der Reinheit und schlägt Polychromie als universelle Sprache der Inklusion und Evokation vor. Architektur wird neu gedacht als sinnlicher und sakraler Akt, bei dem alte Formen und Farben uns mit den archetypischen Tiefen des Seins verbinden.
Das Interview beleuchtet prägende Einflüsse aus Sizilien und Rom, das narrative Potenzial der Architektur sowie symbolische Archetypen wie Grotte und Bogen. Themen wie Sinnlichkeit, minimale Syntax und philosophische Tiefe treten hervor, begleitet von Reflexionen über die Herausforderungen, bedeutungsvolle Architektur in einem oberflächlichen kulturellen Klima zu schaffen.
Dieses Interview reflektiert über Farbe als narratives Mittel und Architektur als Kodex von Schutz und Erotik. Anhand von Projekten wie Crepuscular Green, House of Dust und Colour as a Narrative wird die symbolische Resonanz von Materialien, die Ablehnung des Minimalismus und die Suche nach Atmosphären untersucht, die das Unsichtbare offenbaren. Grotte und Bogen treten als Archetypen des Sakralen hervor, während Prestige als Fähigkeit zur Verkörperung von Magie neu definiert wird.
Konstruierte Realitäten, Goethe‑Universität, Deutsche Architekturmuseum
Diese Vorlesung reflektiert über die Manipulation der Geschichte, die Illusion von Professionalität und die Integrität architektonischer Schöpfung. Durch die Linse der Seven Houses for No One kritisiert der Vortrag die Fetischisierung der gebauten Form und die Dominanz kommerzieller Narrative. Architektur wird neu gedacht als literarischer und mythopoetischer Akt, bei dem die Vorstellungskraft der Konstruktion vorausgeht und die Darstellung zum Träger tieferer Bedeutung wird. Der Redner ruft zu einer Rückkehr zum sakralen Raum und zur Erzählung auf, als Widerstand gegen die nivellierenden Effekte von Journalismus, klientenorientiertem Design und industrieller Fragmentierung.
Dieses Interview reflektiert über die Idee von Referenzen als Akte der Dauerhaftigkeit und Liebe, nicht als intellektuelle Zitate. Veröffentlicht im Rahmen eines Features über sieben ausgewählte Architekturbüros, untersucht es die symbolische Resonanz von Erinnerung, Tradition und dem Sakralen. Anhand der Skulptur Min für das Sir John Soane’s Museum und der Galerie Crepuscular Green in Rom wird gezeigt, wie Referenzen zu Trägern von Bedeutung werden können – Splitter des Lebens über den Tod hinaus – wenn sie mit emotionaler Absicht synchronisiert sind. Architektur erscheint hier als poetisches Zeugnis, das sich der Banalisierung widersetzt und seine metaphysische Tiefe zurückfordert.
Diese Vorlesung stellt das House of Dust als einen metaphorischen Raum vor, geformt durch Erinnerung, Taktilität und psychologische Umkehrung. Unter Bezugnahme auf persische Etymologie, Renaissance-Grotten und Videospiel-Logik untersucht der Vortrag die Rolle von Staub als Material und Symbol – eine Herausforderung für moderne Ideale von Reinheit und Offenheit. Durch Dualitäten von Farbe, Symmetrie und Form wird das Haus zu einem Drehbuch von Eros und Verhüllung, in dem rustikaler Putz, rosa Licht und phallische Bögen eine sinnliche Archäologie des häuslichen Raums evozieren. Architektur wird neu gedacht als Reise durch Sediment, Ambiguität und Offenbarung.
Dieses Manifest ruft zu einer Rückkehr der Architektur als synkretischer, kritischer und poetischer Akt auf. Es prangert die Kommerzialisierung des Designs, die Besessenheit von Neuheit und die Auslöschung historischer Bedeutung an. Architektur wird als einsame Reise dargestellt, als Kollision von Fragmenten und Wiederbelebung unterbrochener Erzählungen. Der kleine Maßstab wird zum Ort des Widerstands, wo Vorstellungskraft und Erinnerung über Markenbildung und Spektakel triumphieren. Der Text plädiert für Räume, die über Funktion hinausgehen, Zeit verkörpern und die literarische sowie emotionale Dimension des Gebauten wiederherstellen.
Aufgenommen im Inneren des House of Dust in Rom, untersucht dieses Interview die theatralische und konzeptuelle Natur des Raums, in dem architektonische Elemente Ambiguität und narrative Spannung hervorrufen. Das Gespräch vertieft die subversive Strategie, fiktive Projekte zu veröffentlichen, um die Konventionen der Architekturmedien herauszufordern und die Grenze zwischen gebautem Werk und imaginierter Form zu verwischen. Architektur wird als poetischer Widerstand dargestellt, bei dem Wahrheit durch künstlerische Fiktion und radikale Autonomie zum Vorschein kommt.
Dieses Gedicht, verfasst zur Enthüllung des House of Dust, reflektiert über Staub als Material und Metapher – und ruft Erinnerung, Tod und die Ursprünge der Architektur ins Bewusstsein. Im Gegensatz zu den sterilen Oberflächen der Moderne wird Staub zum Symbol für Sediment, Taktilität und Vergänglichkeit. Das Gedicht wurde von Paula O’Brien in einer klanglichen Interpretation vorgetragen, die ihre Stimme mit einer eigens für dieses Werk konzipierten elektronischen Komposition verbindet. Die Audio-Performance verwandelt den Text in ein Ritual von Atmosphäre und Resonanz.
Dieses vielschichtige Interview entfaltet sich als philosophischer Dialog über Identität, Wahrnehmung und die Natur architektonischer Imagination. Durch Metaphern von Spiegeln, Träumen und Renderings erkundet das Gespräch die Ambiguität zwischen Wahrheit und Fiktion, Autorschaft und Vielheit. Verweise auf Piranesi, Cocteau, Pessoa und Borges rahmen eine Reflexion über Architektur als poetischen Widerstand, bei dem der Gestalter zugleich Beobachter und Virus wird – aus dem Inneren der Sprache heraus agierend, um wandelbare Realitäten zu formen.
Dieses Interview untersucht die politischen und poetischen Dimensionen der Architektur – von kleinskaligen Experimenten bis hin zur Kritik an Stadtplanung und konsumistischem Spektakel. Die Diskussion berührt Themen wie Eleganz versus Luxus, die Auflösung der Autorschaft und die Gefahren architektonischen Imperialismus. Durch Reflexionen über Kritik, Teilhabe und Medien erscheint Architektur als fragiler Akt des Widerstands – der sich in kollektive Bedeutung auflösen muss, um demokratisch und lebendig zu bleiben.
Dieses Interview verfolgt die Ursprünge einer Gestaltungssensibilität, die von mediterraner Kultur, filmischer Bildsprache und historischer Reflexion geprägt ist. Es betrachtet Architektur als erzählerische Kunst, verwurzelt in traditionellen Techniken und widerständig gegenüber flüchtigen Trends. Das Gespräch berührt den Einfluss von Musik und Film, die Ablehnung zeitgenössischer Kunst als Ware und das Streben nach zeitlosen Räumen. Istanbul erscheint als Inspirationsquelle, wo byzantinische und osmanische Formen eine poetische Architektursprache formen.
Diese Reflexion untersucht die visionäre Kraft der Architektur von James Stirling, veröffentlicht als Teil eines Features mit acht führenden internationalen Architekten. Vom Ingenieurwesen der Universität Leicester bis zur Neuen Staatsgalerie in Stuttgart betrachtet der Text Stirlings Schwanken zwischen modernistischem Vokabular und historischen Bezügen. Durch Parallelen zu Melnikov und BBPR wird Stirlings Werk als meta-historisch vorgeschlagen – fähig, über die Zeit hinweg zu kommunizieren. Architektur erscheint als fragmentierte Erzählung, in der Synthese und Bruch in einem Dialog mit Erinnerung und Form koexistieren.
BA Interior and Spatial Design, Chelsea College of Arts and Design
Diese Vorlesung verfolgt die Entwicklung einer Gestaltungspraxis, die von Videospielen, Computergrafik und historischer Architektur geprägt ist. Von frühen Raytracing-Experimenten in Let There Be More Light bis zur radiositätsbasierten Ellipse 1501 House untersucht der Vortrag, wie Lichtsimulationstechniken die architektonische Vorstellungskraft beeinflussen. Themen wie Verhüllung, Dualität und Überraschung treten als Alternativen zur Transparenz des modernen Minimalismus hervor. Architektur wird neu gedacht als labyrinthartige Erfahrung – in der Dunkelheit Licht offenbart und Rendering zum Werkzeug poetischer Spekulation wird, nicht zur überzeugenden Illusion.
Dieses Interview untersucht Architektur als poetischen und musikalischen Prozess, geprägt von Erinnerung, Rhythmus und emotionaler Resonanz. Themen sind die Ablehnung stilistischer Kodifizierung, die Rolle von Licht und Stille sowie der Einfluss von Musik und Film auf die räumliche Komposition. Das Gespräch berührt historische Durchmischung, die Vielfalt möglicher Zukünfte und das Paradox von Architektur als Macht und Schönheit. Jedes Projekt wird als Porträt, als Fragment von Identität und als gemeinsamer Akt der Imagination verstanden.
Dieses Interview betrachtet Architektur als erzählerischen und kritischen Akt, geprägt von Erinnerung, Licht und historischer Schichtung. Themen sind die Ablehnung von Luxus, die Rolle von Leuchtkraft in der Raumgestaltung und die Spannung zwischen rationaler Form und expressiver Identität. Das Gespräch berührt den Einfluss von Musik und Film, die archetypische Natur des Wohnens und die Vorstellung, dass Schönheit in Räumen liegt, die ihre ursprüngliche Funktion überschreiten. Architektur erscheint als zeitlose Suche, verwurzelt in Werten statt in Trends.
Dieser Essay untersucht Architektur als Medium von Licht und Imagination, wobei Nachhall zum Maß räumlicher Tiefe wird. In Anlehnung an die Musik reflektiert der Text über Opazität, Verhüllung und die suggestive Kraft entlegener Orte. Durch Verweise auf John Soanes Gemälde und die Ruinen der Villa Adriana kritisiert der Artikel die Transparenz moderner Architektur und schlägt stattdessen eine Poetik der Sedimentation, der Andeutung und des leuchtenden Verfalls vor. Architektur erscheint nicht als Objekt, sondern als Instrument – in dem Licht agiert und Erinnerung nachhallt.
Dieser Essay betrachtet Rom als fragmentierte Erzählung und die Villa des Hadrian als ihr miniaturhaftes Echo. Inspiriert von Colin Rowes Collage City und Le Corbusiers Voyage d’Orient reflektiert der Text über Architektur als geschichtete Erinnerung – in der Wahrnehmung, Veränderung und Verzerrung Bedeutung formen. Rom wird nicht als Stadt der Zeichen dargestellt, sondern als Labyrinth von Leidenschaften und Verrat, in Stein geschrieben und neu geschrieben. Im Gegensatz zum illusorischen Spektakel von Las Vegas wird die historische Stadt zum Gefäß von Wahrheit, Manipulation und Schönheit – ein endloser Roman von Zeit und Verwandlung.
Dieses Interview konzentriert sich auf die House of Convexities, eine Residenz nahe Barcelona, inspiriert vom mediterranen Rhythmus und dem Flamenco-Tanz. Das Gespräch untersucht die Fluidität architektonischer Funktionen, das poetische Zusammenspiel von Licht und Form sowie die Ablehnung konventioneller Häuslichkeit. Architektur wird als meditative Erfahrung dargestellt, bei der natürliche Phänomene den Alltag formen und Räume über ihre ursprüngliche Bestimmung hinauswachsen. Das Haus wird zum Gefäß für Rhythmus, Erinnerung und Verwandlung.
Dieses Interview untersucht die emotionalen und poetischen Dimensionen der Architektur, in denen Sonnenlicht, Geschichte und Musik kontemplative Räume formen. Das Gespräch berührt die Ablehnung von Trends, die Bedeutung von Erinnerung und die Rolle der Liebe als schöpferische Kraft. Architektur erscheint als persönlicher und ausdrucksstarker Akt, geboren aus Erfahrungssplittern und gestaltet für jene, die Resonanz mit Natur und Zeit suchen. Das Haus wird zum Gefäß für Nachhall – von Licht, Klang und Bedeutung.
Dieses kurze Interview erzählt von dem Moment, in dem eine jugendliche Faszination für Türme eine lebenslange architektonische Berufung auslöste. Eine zufällige Begegnung mit einer kleinen elektrischen Struktur in der sizilianischen Landschaft führte zu einem Sommer voller Architekturlexika und weckte den Wunsch, erhöhte Einsamkeit zu bewohnen. Der Turm wird zur Metapher für Vorstellungskraft, Introspektion und den Beginn einer persönlichen Reise durch Raum und Form.
Dieser Artikel bietet eine kritische Reflexion über den Zustand der italienischen Architektur, indem er ihre historischen Verflechtungen und kulturellen Widersprüche nachzeichnet. Vom Erbe östlicher Einflüsse bis zur Krise des Modernismus kritisiert der Text die Verflechtung von Akademie und Politik, den Verlust kritischen Bewusstseins und die Kommerzialisierung architektonischer Bildwelten. Architektur wird neu gedacht als räumliche Oper – erlebt durch Reisen, nicht durch Ikonen – und aufgerufen, dem fotogenen Ephemeren medienspezifischen Designs zu widerstehen. Ein Plädoyer für Komplexität, Erinnerung und die Wiederentdeckung von Zeitlichkeit im gebauten Raum.
Dieser Reiseessay erzählt von einer Fahrt entlang des Nils und reflektiert über Ägyptens geschichtete Vergangenheit und die westliche Vorstellungskraft. Von der romantisierten Ikonografie des alten Ägypten bis zur gelebten Realität seiner ländlichen Ufer erforscht der Text Themen wie Erinnerung, Mythos und historische Manipulation. Gräber werden zu in Stein gemeißelten Büchern, in denen Architektur und Schrift sich zu einer Synthese aus Zeit und Glauben verbinden. Der Osiris-Kult, die Politik des Auslöschens und das Sediment des Alltagslebens offenbaren eine Zivilisation, die von Ewigkeit besessen ist – und das Paradox ihres verblassenden Daseins.